Freiheit, die wir meinen

Kongress - 13. Oktober 2012 in Bispingen/Steinbeck

  • Grußwort  Manfred Ostermann, Landrat des Heidekreises
  • Grußwort  Wilhelm Ruhkopf, Bürgermeister Soltau 
  • Grußwort  Sabine Schlüter, Bürgermeisterin Bispingen

Wir alle wollen eine freie und offene Gesellschaft. Ob wir wirklich in einer solchen leben, kann über weite Strecken bezweifelt werden. Vielleicht haben wir – zumindest im Westen – zu lange und zu wenig bewusst von den Früchten der Freiheit gekostet, so dass wir ihrer Erosion zu wenig Beachtung schenken?

Freiheit kann nur durch die Gewährleistung von Privatsphäre, eine Wahrung der Möglichkeit unterschiedlicher Lebensweisen, vertrauliche Kommunikation und einen freien Zugang zu Informationen und Bildung gewahrt werden. Privatsphäre ist ein wichtiger Teil unserer menschlichen Würde – und zwar in allen Lebensbereichen. De facto aber erleben wir einen schleichenden Verfall von Bürgerrechten, wie etwa die jüngsten Diskussionen über das Recht auf informationelle Selbstbestimmung belegen mögen.

Bürgerrechte werden sukzessive abgebaut. Vor allem bestehende Hartz-IV-Regelungen, die zunehmende Vermischung der Kompetenzen von Polizei, Geheimdiensten und Militär sowie die Auslagerung hoheitlich staatlicher Gewalt an private Unternehmen mögen den schleichenden Abbau der bürgerlichen Rechte belegen. Der wachsende ökonomische und soziale Druck verführt zudem zu immer intensiveren Anpassungsleistungen.

Wenn wir für gewöhnlich über Freiheit sprechen, dann oft als Freiheit ‚von'. Frei von Beschränkungen und Zwängen, frei von Sorgen und Nöten. Wenn wir im Rahmen dieses Calumed-Kongresses von Freiheit sprechen, dann ist es die Freiheit ‚zu': Die Freiheit, das Leben frei zu gestalten, neue Wege zu gehen und vor allem die Freiheit, sich mitwirkend in das Gemeinwohl einzubringen.

Referenten und ihre Themen

Das Christentum teilt nicht den Optimismus mancher Ethik, der Mensch sei frei und könne deshalb das Gute tun, wenn er nur wolle. Im Gegenteil: es hält den Menschen für einen Gefangenen der Angst, deren tiefster Grund gerade seine seine Freiheit ist. Nur durch ein Vertrauen in eine absolute Freiheit jenseits seiner selbst vermag er seine Identität zu finden und zu seiner Freiheit hin erlöst zu werden. Der Vortrag bildet einen spannenden Dialog zwischen Paulus und den Pharisäern, Luther und Erasmus, Schopenhauer und Freud, Kierkegaard und Hegel.

Die Menschenrechte sind eine grosse zivilisatorische Errungenschaft. Sie sind vielleicht unsere letzte "Erzählung der Freiheit". Gleichwohl wird ihr radikaler humaner Impetus, dass sie für alle Menschen gleichermaßen gelten, gerne ausgeblendet. Die Erkenntnis, Menschenrechrechte zu haben, stärkt Menschen. Die Erkenntnis, sie mit allen anderen zu teilen, ruft viel zu oft Widerstände hervor. Der Vortrag möchte untersuchen, warum das so ist und ob das wohl so bleiben wird.

Natur gilt als das Reich gesetzmäßiger Prozesse – der „Geist" – oder moderner die „Kultur" bzw. die „Sprache" – fassen wir entsprechend komplementär als das Territorium der Freiheit auf.
Der Riss zwischen diesen beiden Weltbetrachtungen verläuft mitten durch uns selbst, den Menschen mit seinen körperlichen Eigenschaften und seelischen Fähigkeiten. Doch dieses Bild bleibt nur solange gültig, wie wir unseren Leib als Maschine betrachten. Sobald wir uns darauf einlassen, dass unsere Lebendigkeit darauf beruht, dass sich der Körper beständig als ein sensibler und metamorphotischer Raum herstellt, sehen wir, dass das Element der Freiheit nicht allein ein menschliches Merkmal ist, sondern das Leben als solches durchzieht.
Lebewesen sind fühlende Subjekte, die ihre körperliche Form in begrenzter Autonomie gegenüber den Gesetzen der bloßen Materie aufrechterhalten. Je komplizierter und komplexer eine Lebensform, desto höher ihre Freiheitsgrade. Unter dieser Perspektive ist die Natur also gerade kein deterministischer Prozess, sondern eine Befreiung und Entfesselung schöpferischer Möglichkeiten. Diese schöpferischen Möglichkeiten sind immer daran gebunden, dass in ihnen eine körperlich-existentielle Situation (Hunger, Entspannung, Geschlechtstrieb, Bindung) zugleich eine emotional-innerliche Seite hat. Lebewesen existieren somit in ihrer Freiheit, aus Materie einen eigenen Leib zu formen, der nicht allein den Gesetzen der Physik gehorcht, sondern auch denen der Subjektivität. Sie entfalten sich in einem besonderen Raum, der zugleich eine materielle und eine seelische Seite hat. Man kann diese Sphäre auch den „poetischen Raum" nennen. Die Freiheitsgeschichte der Natur besteht somit in der Entfaltung und ständigen Differenzierung dieses poetischen Raums. Kunst – als gestaltende Auseinandersetzung mit der eigenen Lebendigkeit – ist eine der menschlichen Möglichkeiten, diesen poetischen Raum zu erforschen und zu erweitern. Sie ist somit eine Fortschreibung der Naturgeschichte als Freiheitsprozess. Entsprechend ist auch die gegenwärtige Frage, wie wir die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten sichern können, eine Frage an diesen poetischen Raum. Hier zeichnet sich ab, dass nur ein Gestalten lebendiger schöpferischer Freiheit – also Nachhaltigkeitshandeln in Form von künstlerischen Gestaltungen – das Moment der Natur als Freiheitsprozess fortschreiben kann und so erneut zur Lebendigkeit hinzuführen vermag.

Rund um die Welt riskieren Menschen im Ringen und Kampf um Freiräume für gelingendes Leben und elementare Freiheitsrechte Leib und Leben. Es geht dabei um Formen der inneren wie äußeren Freiheit, die uns selbst oft zur unstrittigen Selbstverständlichkeit geworden sind.
Wir bewundern manchmal jene, die sich unter schwierigen Verhältnissen aufmachen, aber haben uns selbst in der Freiheit, die wir geschenkt bekommen haben, behaglich eingerichtet, streiten um unsere lieb gewordenen Gewohnheiten und legen von Zeit zu Zeit Lippen-Bekenntnisse ab.
Eine lebendige Auseinandersetzung um Selbstverantwortung und Zivilcourage, um Anpassungszwänge in Schule, Familie, Kultur und Gesellschaft,die das Wagnis innerer Freiheit eingehen,findet im Öffentlichen wie im Privaten zu selten einen sichtbaren Ort des toleranten Miteinander. Der Auftrag, ein freier und Mensch im aufrechten Gang zu werden ist nur eine Möglichkeit, riskieren müssen wir ihn selbst. Freiheit ist Zumutung und Ermutigung zur Eigenbestimmtheit und zur Bezogenheit auf die Welt. Sicherheitswahn, Zwang der Gewohnheit, Zufriedenheit durch Konfliktvermeidung, Mangel an Bewusstheit, Sinnverlust und
die Vermeidung jeder Art von Leidenschaft gefährden jene "tätige Freiheit" (Albert Schweitzer),die ihre Kraft aus der "Ehrfurcht vor dem Leben" bezieht.

Menschliche Entwicklung heißt einerseits Entfaltung eines unerhörten Potenzials, aber auch die ständige Beschneidung von Lebens-und Ausdrucksmöglichkeiten.
Welche Spuren hinterlässt diese Erfahrung in unserer Innenwelt? Was geschieht an den erlernten Begrenzungen im Denken und Fühlen und wie gehen wir damit um? Wo erleben wir in uns Ohnmacht und Unfreiheit? Wie prägen die Grenzen unsere Alltags-Identität? Mit der Fähigkeit der Luzidität und der Haltung der Tiefen Demokratie eröffnet sich ein prozessorientierter Weg, im Dschungel unserer Psyche die vierfachen Grenzen unseres "kleinen Ichs" zu überschreiten und einen Hyperraum innerer Freiheit zu betreten, in dem wir uns vollständig erleben können.

Freiheit ist ökologisch, wenn sie überpersönlich und kooperativ ist. Wer sich persönlich die Freiheit nimmt, sein Leben zu Lasten seiner Umwelt zu entfalten, schränkt sie ein, auch seine eigene. Dies gilt nicht nur für die biologisch-physikalische Umwelt, sondern gleichfalls und vor Allem für die geistige Umwelt, in der sich die Menschen bewegen.

Die Ökologie des Geistes ist von Freiheit geprägt, hat sie doch transpersonalen Charakter und betrifft niemals den Einzelnen alleine. Umweltzerstörung, Unterdrückung und Entfremdung können unter Umständen ökonomisch sein, aber niemals ökologisch.

Der Vortrag zeigt die enge Verzahnung von Ökologie und Freiheit auf, bettet sie in das ökologische Prinzip der Kooperation ein und bezieht sie auf Menschen, Organisationen, Gesellschaften, Weltanschauungen und Religionen.

Referenten

(* 20. Juni 1940 in Bergkamen) ist ein deutscher Theologe (früher katholisch), suspendierter Priester, Psychoanalytiker, Schriftsteller und ein bekannter Kirchenkritiker. Er ist ein wichtiger Vertreter der tiefenpsychologischen Exegese.

Drewermann stammt aus einer gemischtkonfessionellen Bergmannsfamilie (Vater evangelisch, Mutter katholisch). Von 1960 bis 1965 studierte er Philosophie in Münster und Katholische Theologie in Paderborn. 1966 wurde er zum Priester geweiht und arbeitete als Studentenseelsorger und ab 1974 als Subsidiar in der Gemeinde St. Georg in Paderborn. Ab 1968 ließ er sich in Göttingen in Neopsychoanalyse ausbilden und habilitierte sich 1978 in katholischer Theologie. Ab 1979 hielt er als Privatdozent Vorlesungen an der theologischen Fakultät Paderborn. Am 8. Oktober 1991 entzog ihm Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt (1926–2002) die katholische Lehrbefugnis und im Januar 1992 die Predigtbefugnis. Im März 1992 folgte die Suspension vom Priesteramt. Ursache waren strittige Ansichten Drewermanns in Fragen der Moraltheologie und der Bibelauslegung. Drewermann ist als Schriftsteller, Redner, Psychotherapeut und Seelsorger sowie als Lehrbeauftragter tätig. Seine inhaltlichen Ansätze wie rhetorische Fähigkeiten haben ihn zu einem viel gefragten Redner und Kommentator gemacht.

Auszeichnungen

  • 1992 Herbert-Haag-Preis
  • 1994 Urania-Medaille
  • 2000 Integrationspreis der gemeinnützigen Stiftung Apfelbaum (Köln)
  • 2007 Erich-Fromm-Preis zusammen mit Konstantin Wecker
  • 2011 Internationaler Albert-Schweitzer-Preis zusammen mit Raphaela und Dr. Rolf Maibach

… begann 1970 mit dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Deutschland). Inspiriert durch die Frankfurter Schule und seinem kritischen Verhältnis gegenüber Unrecht, Ungerechtigkeit und Diskriminierung, promovierte er im Jahre 1976 über das Thema „Entfremdungstheorie“. 1987 folgte dann seine Habilitationsarbeit über die „politische Kultur Italiens“.

Von 1978 bis 1993 arbeitete Fritzsche in der Forschung (bis 1988) und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Braunschweig und dies, obwohl er schon von 1990 bis 1991 Dozent an der Universität Hamburg war. 1991 bis 1993 lehrte er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und hat seit 1993 den ersten UNESCO-Lehrstuhl für Menschenrechtserziehung in Deutschland, welcher am Institut für Politikwissenschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eingerichtet wurde, inne.

Er entschied sich für diese Lehrtätigkeit aufgrund von „[…] Wut, Wissen, Hoffnung und Kontakten: Wut über Verhältnisse, in denen Menschen andere entwürdigend behandeln, ein Wissen über die Möglichkeit, durch Recht geschützt zu werden, die Hoffnung, Menschen über ihre Rechte und Verantwortung aufklären zu können und schließlich: langjährige Arbeitskontakte zur UNESCO“, wie er in einem Interview mit Amnesty International sagte. Darüber hinaus lehrte er in Braunschweig (Deutschland), Connecticut (USA), La Matenza (Universidad Nacional de La Matenza/Argentinien), Perugia (Italien), Rom (Freie Universität St. Pius V./Italien) und der Universität Utrecht/ Niederlande).

Neben seinen Lehrtätigkeiten ist Fritzsche noch korrespondierendes Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. Des Weiteren unterstützt er Promotionsstipendien für das Bildwissenschaftliche Kolloquium im Bereich Bildwissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Ferner ist Fritzsche Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift für Menschenrechte.

Seine Forschungsschwerpunkte Menschenrechte/Menschenrechtserziehung, Vorurteile, Soziale Stresstheorie, Transformation politischer Kulturen ergänzte Fritzsche durch Lehrveranstaltungen zu Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Faschismus und Fundamentalismus.

Bücher

  • Die Stressgesellschaft, München 1998
  • Menschenrechte, Paderborn 2004
  • Menschenrechte, Paderborn, 2., erweiterte Auflage 2009

Herausgeberschaften

  • Frieden - ein Thema europäischer Schulgeschichtsbücher, Hildesheim 1992
  • Schulbücher auf dem Prüfstand - Perspektiven der Schulbuchforschung und -beurteilung in Europa, Frankfurt 1992
  • Der Umgang mit "Fremden", Hannover 1997( zusammen mit Manfred Hartung)
  • Frieden und Demokratie, Baden-Baden 1998( zusammen mit Frank Hörnlein)
  • Menschenrechte zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Würzburg 2000) (zusammen mit Georg Lohmann)
  • Farnen, R. und Fritzsche, K.P. et.al. (eds) Tolerance in Transition, Oldenburg 2000
  • International Network "Education for Democracy, Human Rights and Tolerance", S. Dunn, V. Morgan, K.P. Fritzsche (eds.): Tolerance Matters, International Educational Approaches, Gütersloh 2003
  • Fritzsche, K. P. und Tibbitts, F.: International Perspectives of Human Rights Education, Online "Journal of Social Science Education‟ 1/2006,  (Link zum Online Journal)
  • u.v.a.m.

geb. 1967 in Hamburg, studierte Biologie und Philosophie in Berlin, Freiburg, Hamburg und Paris. Er promovierte bei Hartmut Böhme (Berlin) und Francisco Varela (Paris) über "Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen Theorie des Lebendigen". Journalistische Arbeiten seit 1994, vor allem für GEO, Merian, Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, National Geographic, mare, Greenpeace Magazin, Oya. 2003/2004 Lehrbeauftragter im Fach Journalistik an der Universität Hamburg.

In seinen literarischen Sachbüchern setzt sich Weber für eine Überwindung der mechanistischen Interpretation von Lebensphänomenen ein. Organisches Dasein wird von ihm beschrieben als die kontinuierliche Selbsterschaffung fühlender, wertender und Bedeutung setzender Subjekte vor dem Hintergrund der Möglichkeit des Todes. 

Andreas Weber arbeitet als Schriftsteller, Journalist, Dozent und Politikberater. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin-Gatow und in Varese, Ligurien. 

Bücher

  • Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen Theorie des Lebendigen, Würzburg 2003.
  • Alles fühlt. Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften, Berlin Verlag, Berlin 2007 (zur Autorenzeitung)
  • Biokapital. Die Versöhnung von Ökonomie, Natur und Menschlichkeit, Berlin Verlag, Berlin 2008
  • Mehr Matsch. Kinder brauchen Natur. Ullstein Verlag, Berlin 2011

... wurde 1939 geboren und hat aus der Erfahrung von Krieg, Gefangenschaft, Flucht und dem Leben mit Sozialhilfe als Kind und Jugendliche viel gelernt.

Studium der Politischen Wissenschaften, Soziologie u. Pädagogik, 1968 Promotion, 1969-71 Assistentin und Akademische Rätin an der Pädagogischen Hochschule  Göttingen, 1971 Berufung als Professorin an die Universität Bremen, Arbeitsbereiche: Sozialarbeitswissenschaft, Gesundheitswissenschaften, angewandte Biographie- und Lebensweltforschung.

Gründungsmitglied u. a. des Zentrums für Public Health, des Netzwerks „Zukunftsgestaltung und seelische Gesundheit Bremen“ (EXPO Projekt), des „Forums Lehren und Lernen“. Umfangreiche Vortragstätigkeit, Radio- und Fernsehsendungen zum Bereich Gesundheit und Lebenskompetenzen, ehrenamtliche Mitarbeit in unterschiedlichen psychosozialen und Bildungsprojekten im In- und Ausland; Mitbegründerin des wissenschaftlichen Weiterbildungsstudiums Palliative Care an der Universität Bremen, 1992 Berninghausen Preis für ausgezeichnete Lehre, 2004 Bundesverdienstkreuz; seit 2004 im arbeitsamen „Ruhestand“ jenseits der Erwerbsarbeit, zwei Ehen ohne Dauererfolg, keine eigenen, aber  viele Kinder, für die ich etwas tun kann.

Bücher, Beiträge und Artikel

  • Dem Leben begegnen. Vom biologischen Überraschungsei zur eigenen Biografie, Kreuzlingen/ München 2006
  • Die Krankheit Brustkrebs, Frauen auf der Suche nach der verborgenen Gesundheit, eine Wegbegleitung, Edition Temmen, Bremen 2005
  • Kriegskinder unterwegs, in: Maybritt Illner, Frauen an der Macht, 2005
  • Sorge und Fürsorge, Pflegen und Helfen, in: Vom Ich zum Wir, Psychotherapie und soziale Wirklichkeit, 2002
  • Wenn Körper und Seele streiken. Die Psychosomatik des Alltagslebens, 2000/2001/2004
  • Zur Leibhaftigkeit menschlicher Existenz, in: Biographie und Leib, 1999
  • Partnerschaft leben lernen (mit Klaus Haak) 1995
  • Gezeiten, 1990
  • Jugendpolitik und Bundesjugendplan, 1969;

... ist Prozessmoderator, Physiker und Musiker. Nach seiner Promotion in theoretischer Astrophysik forschte er an der Technischen Universität Berlin bis 1999 über komplexe Systeme und chemische Prozesse an der Schwelle der Entstehung des Lebens im Weltall.

Eine Ausbildung in Prozessorientierter Psychologie führte 1999 zum Berufswechsel. Seitdem als selbständiger Prozessmoderator und Coach in interdisziplinären und interkulturellen Feldern, sowohl an der TU Berlin als auch international, tätig.

Besonderes Interesse an ganzheitlicher Bildung, Kreativität, Leadership und Selbstorganisation. Konzerte als Pianist, Organist und Sänger.

Bücher und Aufsätze

  • Weltall und Sonnensystem, (zusammen mit Erwin und Karin Sedlmayr), in: Vom Urknall zum Menschen, (= Brockhaus: Mensch Natur, Technik, Band 1) Mannheim 1999, S. 14- 221.
  • Staubbildung in den Hüllen von Kohlenstoffsternen: R Coronae Borealis, Dissertation, Technische Universität Berlin 1992.
  • Lehre in der Rangfalle, in: Netzwerk Report Nr. 2, Soziale Kompetenz im Ingenieurberuf, hg. von ZEK, Technische Universität Berlin 2001.
  • Wege zur Wirklichkeit, in: Musizierpraxis und Komposition, Schlüsselworte der Genesis II: Wirklichkeit, Bild, Begriff, hg. von Guardini-Stiftung Berlin, Dreieck Verlag 1997, S. 159-179.
  • Die Geburt der Vielfalt: Selbstorganisation und Chaos im kosmischen Materiekreislauf, Kulturelle Dialoge: Arbeitsprozesse in Physik und Musik, Akademie der Künste Berlin, Peter Lang, 1994, S. 75-94
  • Der physikalische Kosmos in den Werken Messiaens, Olivier Messiaen, La cité celeste – Das himmlische Jerusalem. Ausstellungskatalog, hg. von Thomas Daniel Schlee, Dietrich Kämpfer, Köln 1998, S 174-180.

Thomas (Tom) Erbskorn-Fettweiß (Jahrg.1958) ist Diplompsychologe, Gründungs- und seit kurzem auch Beiratsmitglied von Calumed.

Er ist Mitgründer des Hamburger Zentrums für positive Psychotherapie (HZPP), Master of positive and Transcultural Psychotherapy nach Prof. Dr. Nossrat Peseschkian, Supervisor nach dem gleichnamigen Verfahren und Mitglied in der DGPP, Weltverband der positiven und transkulturellen Psychotherapie WAPP und des europäischen Verbandes für Psychotherapie EAP sowie im Bund deutscher Psycholog:innen.Seit über 30 Jahren arbeitet er als Supervisor und Coach für Fach- und Führungskräfte im Gesundheitswesen im eigenen Organisationsberatungsunternehmen. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Supervision, Coaching, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Organisationsberatung und Konfliktmoderation. Er ist Mitglied verschiedener Beraterpools und akkreditierter Master für das Team-Management-System TMS nach Margerison/McCann. 

Die transkulturelle Sichtweise, die sein Handeln prägt, ermöglicht ihm die Spannweite zwischen schulmedizinischen und traditionellen Heilweisen anderer Kulturen und Naturvölker immer wieder zu überbrücken. Dazu gehört auch die Ausbildung zum Hypnotherapeuten nach Milton Erikson im Rahmen der DGH, die ein grundlegendes Verständnis von Trance und Ekstaseerleben mit sich bringt, und die Weiterbildung in Provokativer Therapie nach Frank Farrelly.

Als Fachautor veröffentlichte er Bücher und Artikel über Mitarbeiterbeurteilung in der Pflege, Konfliktmanagement, Supervision und beteiligte sich an der Produktion der Calumed-Ökotherapie-Reihe mit ihren Kongressbänden. Sein im Dezember 2020 im Lit-Verlag erschienenes Buch "Systematik der Balance" zeigt eine Ökologie des menschlichen Geistes mit Hilfe des Balancemodells der Positiven Psychotherapie auf und wendet diese auf die damals beginnende Coronakrise an.  

Thomas Erbskorn-Fettweiß gehört zu jenen Menschen, die überzeugt sind, dass sich traditionelle und schulmedizinische Heilweisen durchaus ergänzen können und das Gesundheitsentwicklung zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. So hat er sich von Anfang an für die Entwicklung des Vereins eingesetzt und dabei einen Weg beschritten, der ihn in die Welt der  traditionellen Heilweisen, besonders des indianischen Schamanismus führte.

Mensch werden. Mensch bleiben.