Marion

16.01.2022  |  Humans by Calumed

Das Leben mit und in der Natur, das spielte schon immer eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben. Verbundensein mit allem, was ist, und das unendliche Freisein, das berührt mich. Meine Mutter ging schon früh mit mir zu Heilern, die noch vertraut waren mit alten traditionellen alternativen Heilweisen. Mich faszinierte dieses Vorgehen, da es bei mir und meiner Mutter immer zur Gesundung führte. Es war etwas Selbstverständliches in meinem Leben.

Ich wuchs in den 60er Jahren am äußersten Stadtrand von Soltau auf. Natur umgebend mit Federvieh & Co. Schon mit 14 Jahren hatte ich mir meinen zukünftigen Mann - einen Landwirt - ausgesucht und mit 17 Jahren waren wir ein Paar. Daraufhin hieß es für mich die Handelsschule und eine Lehre als Industriekauffrau zu beenden, etwas Berufserfahrung zu sammeln und baldmöglichst zu heiraten, auf dem Hof mithelfen und eine Familie mit Kindern gründen. Ein Hoferbe durfte nicht fehlen. So war es damals noch - ganz normal. Die Kinder kamen, die Arbeit auf dem Hof war sehr arbeits- und zeitintensiv. Wir waren sehr eingespannt und leider verloren wir uns in unserer Partnerschaft. Die hierauf folgende Trennung, war für alle Beteiligten sehr schwierig und mit viel Leid verbunden.

Es schien an der Zeit mich selbst zu finden und hierfür ging ich auch auf Reisen. Es zog mich nach Indien in einen Ashram. Diese Zeit dort fühlte sich wie ein Nachhausekommen an und gab mir viele neue Impulse. Unter anderem entdeckte ich auch meinen inneren Zugang zu alternativen Heilweisen, dem energetischen Heilen, und meine Faszination für Wild- und Gartenkräuter mit all ihren Wirkweisen und Geschichten.  Diese Fähigkeiten galt es zu verfeinern. Über Empfehlung kam ich so zum Refugium und hier zu Menschen, die mir dieses Wissen weiter zugänglich machten. Dies war ein zweites Mal ein Nachhhausekommen und nun bin ich seit 1999 hier. Ich bringe mich ein mit meinem Wissen wo ich kann und lerne immer weiter. Es ist immer wieder interessant und erfüllend zu sehen wie sich Menschen an diesem Ort weiterentwickeln, wie sich Menschen er-tragen und ein Miteinander leben, und dabei jeder so sein darf, wie er ist und auch so angenommen und gefördert wird. Lebendige Gemeinschaft mitten in der Natur.

Menschlichkeit heißt für mich, dass wir uns annehmen, wie wir sind. Uns als vollkommene Persönlichkeiten erkennen, die nicht perfekt sind und nicht perfekt sein können. Dazu gehört Dankbarkeit für alles, was ist und auch die Fähigkeit der Annahme durch wirkliches Verzeihen.

Mensch werden. Mensch bleiben.