Martina

03.04.2022  |  Humans by Calumed

Was berührt mich und macht mich glücklich? Mich berührt die Natur und ich bin glücklich, Zeit mit Menschen zu verbringen die mir nah sind. Auch meine Arbeit erfüllt mich.
Als Heilpraktikerin und Homöopathin darf ich meine Klienten auf ihrem Heilungsweg begleiten. Das empfinde ich als großes und spannendes Geschenk. Momentan ist jedoch ein größerer Aspekt meiner Arbeit körperlich zu berühren. Ich kreiere einen Raum, in dem Menschen sein dürfen, ich berühre sie, sehe sie und liebe sie. Schlimmes darf für einen Moment vergessen werden, sie können auftanken, Kraft und Zuwendung erfahren. Durch gemeinsame Gespräche und Erfahrungen können sie ihre Ideen und Konzepte erweitern, durch die körperliche Berührung sich an ihre Lebendigkeit und ihre natürliche Schönheit erinnern. Die Nähe und Intensität, die durch diese Arbeit entsteht, wenn die Masken fallen und sich Menschen zeigen, berührt mich tief. Das Leuchten in den Augen zu sehen und wahrzunehmen, wie immer mehr Lebendigkeit zurückkehrt, lässt mich weiter forschen, wie ich in dieser Arbeit noch wirksamer werden kann und dabei in mir im Gleichgewicht bleibe.

Angefangen hat das alles mit meiner inneren Frage: Kann ich wirklich jeden Menschen lieben? Oder lüge ich mir mit dieser Idee in die eigene Tasche? Ist mein Gegenüber für mich auch liebenswert, wenn er oder sie nicht meinen Vorstellungen entspricht? Und ich merkte, das geht tatsächlich. Vor allem kann ich sehen, was es im Gegenüber macht. Wenn ein Mensch spürt, er wird wirklich angenommen und geliebt, – so wie er ist – in dem Moment entsteht Frieden.

Körper, Körperlichkeit und die Psyche haben mich immer fasziniert, gleichzeitig bedurfte ich selbst sehr viel Heilung. Ich fühlte mich als junge Frau richtig „kaputt" und war verzweifelt darüber, das zu spüren. Die Erfahrung, plötzlich fast alles zu verlieren und viele Brüche in meinem Leben, brachten mich in die Situation, etwas ändern zu müssen. Das Leben tat mir dabei immer wieder Türen auf und es ging weiter. Es waren Menschen da, die mich unterstützten, die mir zeigten, was frei sein wirklich bedeutet, was meine Kraft ist und was Liebe bedeutet. Ich erfuhr so viel Heilung und fand Stück für Stück mich selber wieder. Dafür bin ich zutiefst dankbar!

Also für mich ist auch ein Mensch ein Mensch, wenn er Dinge tat, die zerstörend sind. Menschsein bedeutet tatsächlich alles, die guten und die schlechten Aspekte in ihm. Er ist nichts und er ist alles.

Mensch werden. Mensch bleiben.