Oliver

02.10.2022  |  Humans by Calumed

Die Welt kennenlernen, das wollte ich, und zur See fahren. Erst mit zwölf lernte ich meinen Vater kennen. Er war Seefahrer. Er war mein Held und ich wollte so werden wie er. Ich machte bei einer Werft eine Lehre und fuhr dann tatsächlich zur See. Als Techniker (Technischer Offiziersanwärter). Ich lernte viele Menschen und andere Kulturen kennen. Danach machte ich mein Patent als Ingenieur und fuhr wieder zur See.

Liebe und Heirat ließen mich nun an Land gehen. Aber ich blieb der Schifffahrt treu und bin heute als Sachverständiger für führende Versicherer für den maritimen Bereich tätig. Das ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber es ernährt unsere Familie und ich komme damit gut und mit Zufriedenheit zurecht.

In der Rückschau hatte ich oft den Eindruck, ich hätte besser etwas gesucht, was mich mehr mit anderen Menschen hätte machen lassen. Nun, es ist, wie es ist und es ist gut so!

Die Verbindung zu den Menschen rund um das Refugium hat mich menschlich ‚nachreifen‘ lassen und mich für das Interesse am Austausch mit anderen Menschen gewonnen. Ich hatte ein festes Bild, wie ein Mann zu sein hat und ich habe das in der reinen Männerwelt auf See auch gelebt. Heute kann ich gelassener ich selbst sein und der Mann, der ich bin. Nicht mehr nur der, den andere erwarten. Ein Mann darf, das weiß ich heute, Herz haben und Liebe zeigen dürfen.

Ich bin im Großen und Ganzen immer einfach dem gefolgt, was sich ergeben hat. Wenn ich mir dann ein Ziel gesteckt habe, kommt mein Ehrgeiz zum Zug, dann verfolge ich es konsequent. Das hat mich so gut vorankommen lassen. Ohne meine Familie, meine Frau, meine beiden Töchter, meine Freunde und besonders die Erfahrungen und Begegnungen bei Calumed wäre alles aber schal geblieben. Sie tragen mich - wir tragen uns.

Je mehr Empathie und je mehr die Fähigkeit zu lieben, desto mehr ist man Mensch.

Mensch werden. Mensch bleiben.